Arbeitstechnisch wird mir grad auf keinen Fall langweilig. Die Vorbereitungen unserer Kinderwoche, zu der sage und schreibe 226 Kids kommen- gestern war Anmeldeschluss und noch immer kommen Anrufe von interessierten Eltern rein- laufen auf Hochtouren.
Zwei Mitarbeiterschulungen habe ich schon hinter mir, die mich anfangs sehr viel Nerven gekostet haben- die letzten Vorbereitungen dafür waren immer kurz vorher fertig. Nein, das liegt nicht daran, dass ich mich schlecht organisiert habe und meine Zeit falsch eingeteilt hatte. Sondern schlicht und ergreifend daran, dass ich das ganze so eben zum ersten Mal mache und mir dann immer noch Dinge eingefallen sind, die erledigt werden sollten. Man wächst eben erst mit der Arbeit in die Arbeit hinein und nächstes Jahr läuft diesbezüglich dann mit Sicherheit einiges anders.
Was ich ganz besonders gespürt habe in den letzten Wochen war, dass Gott jeden Tag bei mir ist und mich durchträgt und mir hilft. Ist mir die Arbeit dann doch mal über den Kopf gewachsen, haben meine Kollegen ganz spontan für mich gebetet und ich war- meistens zumindest- wieder neu motiviert.
Ja, trotz der stressigen Zeit und sehr wenig Schlaf bzw. recht wenig freien Tagen liebe ich meine Arbeit immer noch und vor allem die Gemeinde und die Menschen in der Gemeinde. Ich bin hier so sehr am richtigen Platz, fühl mich pudelwohl und irgendwie ist es krass, wenn ich bedenke, dass ich in zwei Wochen gerade mal ein Jahr hier bin. Es kommt mir viel länger vor und doch ist das letzte Jahr sehr schnell vergangen.
Um so mehr freue ich mich, dass ich, nicht wie andere aus meinem Jahrgang, ans Abschiednehmen denken muss. Ich darf ja noch mindestens ein Jahr hierbleiben. Ein Jahr voller neuer Herausforderungen, da ich wahrscheinlich zwei neue Projekte in Angriff nehmen werde.
Sehr wertvoll für mich sind meine Kollegen. Letzte Woche waren wir fünf zusammen für einen Tag weg- raus aus dem Büro, um sich noch mal besser kennen zu lernen und auch zu schauen, wer welche Rolle im Team hat. Eine echt "nette" Zeit, die uns sehr weitergebracht hat. Wir sind einfach ein tolles Team, in dem wir uns gegenseitig super ergänzen und füreinander da sind.
Ja dieses Team ist so toll, dass ich sogar sehr gern außerhalb meiner Arbeitszeiten Zeit mit ihnen verbringe. So sind meine Kollegen nicht nur Kollegen für mich geworden, sondern auf alle Fälle auch Freunde, für die ich unendlich dankbar bin.
Doch nicht nur in meinen Kollegen habe ich tolle Freunde gefunden, sondern auch sonst hier in der Gemeinde. Dazu gehört eine echt supergeniale Familie, die mittlerweile auch meine zweite Familie geworden ist und deren Kids mich jedes Mal überschwänglich begrüßen. Diese Woche kam von Jens, der sonst eher selten seine Gefühle äußert oder Lob austeilt: "Ramona, du bist die beste Ramona die es gibt!"- Natürlich kennt er nur eine Ramona, aber für ein Kind ist das echt eine tolle Aussage, von der ich weiß, dass sie von Herzen kam.
Aber nicht nur die Familie, sondern auch viele andere liebe Menschen aus der Gemeinde sind mir in dem Jahr sehr wichtig geworden und es sind Freundschaften entstanden, in denen es ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist und dafür bin ich seeeeehr dankbar.